Ein neu gestaltetes Besichtigungserlebnis
Bis zu dem Zeitpunkt, als Ludwig XIV. sich ab 1682 dauerhaft in Versailles niederließ, war der König ein Nomade. Er durchquerte Frankreich mit seinem Hofstaat und nahm seine Möbel und sein Dekor mit, die von den Fourieren bei jeder Etappe aufgebaut wurden. Vor diesem Hintergrund wurde Chambord angelegt.
Die Erwähnung der mobilen Ausstattung und der Textilien von Franz I. bei seinem letzten Besuch in Chambord im Jahr 1545 und die Einrichtung des königlichen Schlafzimmers hatten zur Folge, dass die Besichtigung in einem wissenschaftlichen und didaktischen Ansatz spektakulär umgestaltet wurde. Das Ziel war es, die Atmosphäre im Inneren des Schlosses zur Zeit von Franz I. nachzuempfinden.
Die Besichtigung von Chambord wird durch die Aufstellung dieses Dekors grundlegend verändert, wobei es sich um ein Experiment handelt: Keine Struktur wird angetastet, das Dekor kann entfernt werden, es ähnelt einer Dauerausstellung. Die Szenografie basiert auf dem Konzept, dass diese mobilen Elemente in kürzester Zeit aufgerollt und in Koffer gepackt werden können sollten, um den König zu begleiten.
Gleichzeitig wird die Atmosphäre des Theaters, das Ludwig XIV. für Molières Ensemble eingerichtet hatte, im ersten Stock wiederhergestellt: dort, wo 1669 und 1670 die Uraufführungen von Monsieur de Pourceaugnac und Der Bürger als Edelmann stattfanden.
Diese Kulissen wurden mit Unterstützung und Beratung des Bühnenbildners Jacques Garcia entworfen.