Seit Sommer 2020 hat die Domaine national de Chambord neue Räumlichkeiten für die Dauerausstellung freigegeben, die der Geschichte der Domäne und ihrer langen Jagdtradition gewidmet sind.
Von der Gründung des ummauerten Parks, der von Franz I. zur Königlichen Jagdmeisterei erhoben wurde, bis zur Zeit der Jagd der französischen Staatspräsidenten (1965–2010), über die Darstellungen der königlichen Jagden oder das Leben der Domaine und ihrer Wachen im 19. Jahrhundert, vermittelt die Ausstellung einen wenig bekannten Teil der Geschichte von Chambord.
Beinahe hundert Werke und Dokumente aus dem Altbestand des Schlosses, aus Schenkungen oder auch aus Ankäufen werden dem Publikum in sieben Räumen im zweiten Stockwerk präsentiert.
Zu den bemerkenswerten Werken gehören drei Tapisserien aus dem Wandteppich Tenture des Chasses du Roi François (Manufaktur Faubourg Saint-Marcel, Anfang des 17. Jahrhunderts), ein erstaunliches von Pferden gezogenes Jagdboot (19. Jahrhundert) oder die Hirschskulpturen von Saint-Hubert, die 1970 für die Dreharbeiten des Films „Peau d’âne“ verwendet wurden.
Hinzu kommt eine außergewöhnliche Sammlung von 4.000 Knöpfen aus der Sammlung Bernard Tollu, die 2015 von der Société de Vénerie in Chambord hinterlegt wurde.
Der Rundgang wird durch Vermittlungsgeräte für alle Zielgruppen lebendig gestaltet (Klangdusche, Video, Experiment), die eine unterhaltsame und lehrreiche Erkundung der einzelnen Themen mit allen Sinnen ermöglichen.
Im Jahr 2021 wurde die Ausstellung durch die Präsentation einer Reihe von präparierten Tieren ergänzt, die typische Arten von Chambord und/oder Arten, die traditionell von den Herrschern und Gästen des Schlosses gejagt wurden (Hirsch, Damhirsch, Wildschwein, Fuchs, Dachs), darstellen.
Diese Sammlung, die auf einem zentralen Podest besonders zur Geltung kommt, ermöglicht eine feinfühlige Begegnung mit Wildtieren, die in der Natur nur schwer zu beobachten sind, und veranschaulicht darüber hinaus auf spektakuläre Weise die Geschichte der Domäne.
