Der Park von Chambord

Der Forstbereich Chambord erstreckt sich über 5.440 Hektar und ist der größte geschlossene Park Europas. Er zeichnet sich durch eine herausragende Landschaft aus und birgt eine außergewöhnliche Tier- und Pflanzenwelt. Der Park von Chambord ist Teil des Natura 2000-Netzes, dessen Hauptziel der Schutz der Biodiversität ist.

Am 22. Januar 2014 konnte durch die Unterzeichnung eines Abkommens zwischen der Nationaldomäne Chambord, dem Office National de la Chasse et de la Faune Sauvage und der Stiftung  “Fondation François Sommer” eine Zusammenarbeit initiiert werden, um eine dreijährige Studie mit dem Titel “Jagd und Dynamik der wildlebenden Huftierpopulationen” durchzuführen.

Dieses wissenschaftliche Projekt soll die Demographie der zwei Hauptgattungen – Hirsch und Wildschwein – modellieren und die geeignetsten jagdlichen Maßnahmen für eine dauerhafte Verwaltung dieses Ökosystems entwickeln. Diese Initiative soll die Verwaltung der Nationaldomäne Chambord unterstützen, die als exportfähiges Modell im Bereich der Landbewirtschaftung konzipiert ist.

 

Die “Réserve nationale de chasse et de faune sauvage” (dt. Nationale Reserve der Jagd und wildlebenden Fauna) muss neu begründet werden.

Die nationale Reserve der Jagd und wildlebenden Fauna wurde 1947 gegründet und sollte die Regeneration des Wildbestands im Frankreich der Nachkriegszeit zu unterstützen. Chambord spielte eine zentrale Rolle bei der Erfassung der Rotwildbestände durch Kennzeichnung. Die präsidialen Jagdpartien wurden offiziell 2010 abgeschafft. Das Forstgebiet von Chambord steht seit 1997 unter Denkmalschutz. 2014 wurden Ausstellungssäle über die Geschichte der Jagd auf Schloss Chambord eröffnet. Die präsidialen Jagdpartien gehören nun der Vergangenheit an, denn der Präsident der Republik ist heute weder an der Organisation noch der Finanzierung der Jagd zur Wildbestandsregulierung beteiligt.

Forstliche, landschaftliche und vorsorgliche Raumplanung

2015 wurde ein neues Dokument zur forstlichen Raumplanung herausgegeben, das für einen Zeitraum von 20 Jahren unterzeichnet wurde und drei Punkte berücksichtigt:

  • Die Erhaltung der Landschaft und des architektonischen Kulturerbes der Schlossdomäne unter Einhaltung der Denkmalschutzvorschriften von 1997.
  • Die Rehabilitation der Biodiversität der Naturräume im Einklang mit den Vorgaben von Natura 2000.
  • Die Definition einer exemplarischen Jagdpraxis:
  • Die Sicherheit der Benutzer, d.h. der Jäger, Treiber, Gäste, Spaziergänger, Touristen und aller Personen, welche die öffentlichen Verkehrswege benutzen. Diesbezüglich ist Chambord vorbildlich. Die Sicherheit der Verkehrswege wird von einer öffentlichen Einrichtung mit Unterstützung der Pferdestation der Reitereinheit Garde Républicaine  sowie der Fachkräfte des ONF (Office national des forêts, dt. Staatliches Forstamt) und des ONCFS (Office national de la chasse et de la faune sauvage, dt. Staatliche Jagdverwaltung) gewährleistet.
  • Die Jagdethik, d.h. die Achtung vor dem Tier.
  • Die Achtung vor der Schönheit der Umgebung, der Naturlandschaft oder – wie auf Chambord – der kunstvoll gestalteten Landschaft, die gänzlich vom Menschen erdacht wurde und das Monument und das Forstgebiet umfasst. Die unvergleichliche Schönheit der Domäne ist ein historisches Vermächtnis. Für Chambord ergibt sich daraus die Notwendigkeit, einen akzeptablen Tierbestand zu sichern.

Förderung des Zugangs der Öffentlichkeit und Umweltpädagogik

  • Die Möglichkeit, die Öffentlichkeit an der reichen Vielfalt dieses bedeutenden Natur- und Kulturerbes teilhaben zu lassen, ist ebenfalls ein zentrales Anliegen der Nationaldomäne Chambord.
  • Dank einem abwechslungsreichen pädagogischen Programm, verschiedenen Animationen und Besichtigungen für die breite Öffentlichkeit oder auch Ausstattungen, um Spaziergänge und die Beobachtung anzuregen, verfolgt Chambord weiterhin seine Politik der Öffnung, damit der Park ein besonderer Ort zur Entdeckung der Natur bleibt. Die Nationaldomäne von Chambord weist europaweit einzigartige Besonderheiten auf. Dank der effizienten Kontrolle der Tierbestände und eingesetzten Personalressourcen für die Verwaltung ist Chambord ein Kompetenzzentrum für die Wissensvermittlung über Fauna und Flora.

UFERPROMENADE

Ab Mai können Besucher auf mehr als 20 km langen neu erschlossenen Pfaden die reiche Biodiversität des Parks von Chambord entdecken. Diese Strecke umfasst Dutzende Hektar Land mitten im Wald. Der Spaziergänger hat somit Zugang zur Avenue du Roi, die direkt zur Südfassade des Schlosses führt, und kann Chambord unter dem von Ludwig XIV. gewünschten Winkel betrachten. Der Zugang zu zwei Teichen – Etang de la Faisanderie und Etang des Bonshommes – bietet eine lebhaftere Sicht der ersten Landschaften der Sologne. Diese Maßnahmen sollen die landschaftsgestalterische Logik der Schlossdomäne von Chambord erneut zum Vorschein bringen. Dabei werden Standortstudien berücksichtigt, die von den zuständigen Stellen durchgeführt wurden.

Die Umrundung des Kanals

Entlang des Kanals kann man das gesamte Jahr eine große Uferpromenade (seit 2014 angelegt) zu Fuß oder mit dem Rad erkunden: Ideal, um die Tier- und Pflanzenwelt dieses unglaublichen Naturschutzgebiets zu entdecken.

Ausblickpunkte, Stege und pädagogische Hilfsmittel warten auf Naturfans.

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Neuer Raum zu entdecken : Chambord, 1939–1945